Depression ist eine der häufigsten chronischen Erkrankungen in Österreich¹. Die Folgen sind schwerwiegend für Betroffene, Gesellschaft und Volkswirtschaft.
Depression ist unsichtbar und daher schwer zu verstehen. Im Rahmen der Österreichischen Gesundheitsbefragung 2019 gaben 5,7 Prozent 5,7 Prozent der Männer und 9,2 Prozent der Frauen an, dass sie innerhalb der letzten zwölf Monate unter Depressionen gelitten hatten¹. Gerade in Krisenzeiten ist mentale Gesundheit wichtig, um mit Unsicherheiten und neuen Herausforderungen umgehen zu können. Die Zahl der Depressions-Fälle hat sich durch die COVID-Pandemie in einigen europäischen Ländern verdoppelt oder sogar verdreifacht².„Das kann dazu führen, dass Betroffene länger auf eine Diagnose und Behandlung warten müssen – eine große Herausforderung für die Menschen und das Gesundheitssystem in Österreich“, so Alexander Müller-Vonderlind, Director Market Access and External Affairs bei Janssen Austria.
Versorgung gemeinsam stärken
Depressionen haben erhebliche Auswirkungen auf den Gesundheitszustand der Bevölkerung und die Volkswirtschaft. Therapieresistente Depressionen, also Depressionen, bei denen mit den herkömmlichen Arzneimitteln kein Therapieerfolg erzielt werden kann, verursachen in Österreich volkswirtschaftliche Kosten in Höhe von 337,2 Millionen Euro pro Jahr³, darunter Kosten für Behandlungen, Krankenstände, die reduzierte Erwerbsquote und und weitere Langzeitkosten. „Wir müssen alle Hebel in Bewegung setzen, um von Depression Betroffene mit vereinten Kräften besser zu versorgen“,betont Müller-Vonderlind: „Wir müssen Bewusstsein schaffen,
dieselbe Wertschätzung für mentale und körperliche Erkrankungen erreichen, den niederschwelligen Zugang zu Therapien sicherstellen und eine patientenzentrierte Versorgung durch integrierte Angehörigen-, Ärzte- und Pflegeteams vorantreiben.“
Patienten hören und verstehen
Janssen Austria setzt daher, neben Forschung und Entwicklung von Arzneimitteln, stark auf die Unterstützung von Betroffenen und deren Umfeld. Ziel ist, mit Tabus aufzuräumen und Verständnis für Betroffene zu schaffen. Zur Unterstützung bietet Janssen Online-Informationen wie den Ratgeber „Wege aus der Depression“ auf der Patientenseite www.janssenwithme.at, der das Krankheitsbild von Ursachen und Diagnose bis hin zu Behandlungsoptionen verständlich erklärt und auch Tipps für einen besseren Alltag mit Depression gibt. „Bei der Entwicklung haben wir uns am Bedarf und der Perspektive der Patienten und ihrer Interessensvertretungen orientiert. Unsere Vision ist, die Lebensqualität jedes individuell Betroffenen zu verbes-sern“, so Christoph Slupetzky, Patient Engagement and Advocacy Lead Janssen Austria.
Psychiatrische Erkrankungen sind seit der Gründung 1953 eines der Fokus-Therapie-gebiete für Janssen. Das erste Neuroleptikum wurde 1959 vermarktet und zählt laut WHO zu den weltweit unverzichtbaren Arzneimitteln. Derzeit führt Janssen 30 klinische Studien direkt in Österreich durch und investiert global 11 Mrd. Euro in Forschung und Entwicklung.
www.janssen.com/austria
www.janssenwithme.at/de-at/ guidebook-depression/
1 Bundesministerium Soziales, Gesundheit, Pflege, Konsumentenschutz. Österreichische Gesundheitsbefragung 2019, September 2020.
https://www.statistik.at/fileadmin/publications/Oesterreichische-Gesundheitsbefragung2019_Hauptergebnisse.pdf (zuletzt aufgerufen am 25.08.2022)
2 Helmenstein C et al. Volkswirtschaftliche Auswirkungen der therapieresistenten Depression (Hrsg. von Economica); Aug. 2022 (Data on file)
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„Je früher eine Depression behandelt wird, desto besser ist die Prognose“
In Österreich sind rund 400.000 Menschen von Depressionen betroffen, darunter Frauen häufiger als Männer. Weshalb das so ist und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt, lesen Sie im Interview mit Univ.-Prof. Dr. Johannes Wancata, Leiter der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Wien.
Univ.-Prof. Dr. Jo-hannes Wancata
Leiter der Klinischen Abteilung für Sozialpsychiatrie an der Universitätsklinik für Psychiatrie und Psychotherapie Wien
Zwölf Prozent der Frauen und acht Prozent der Männer sind in Österreich von einer Depression betroffen. Wo sehen Sie die möglichen Ursachen für das Ungleichgewicht?
Dass mehr Frauen an Depressionen erkranken, liegt vorwiegend an der hormonellen Situation. Ebenso kann die Mehrfachbelastung, der Frauen häufig ausgeliefert sind, eine Depression begünstigen.
Welche ersten Symptome können auf eine Depression hindeuten?
Typische Symptome sind Niedergeschlagenheit, traurige Stimmung, Freudlosigkeit, Desinteresse, schnelle Ermüdbarkeit, wenig Energie und Konzentrationsschwierigkeiten, Unruhe und Schlafstörungen. Halten diese Symptome über einen längeren Zeitraum an und schränken sie den Alltag ein, muss an eine Depression gedacht werden.
Wie wird die Diagnose gestellt?
Dafür braucht es ein ärztliches Gespräch, in dem die Symptome und der Verlauf erfragt werden. Vorab müssen körperliche Erkrankungen ausgeschlossen werden. So können etwa Schilddrüsenerkrankungen oder Diabetes eine depressive Symptomatik hervorrufen. Auch Medikamente können Depressionen auslösen. Zudem kann es in manchen Fällen sinnvoll sein, zusätzlich psychologische Tests und eine Bildgebung des Gehirns durchzuführen, um neurologische Erkrankungen auszuschließen.
Wie geht es nach der Diagnose weiter? Welche Therapien gibt es?
Empfohlen werden Antidepressiva und Psychotherapie. Dabei kommt es immer auf den Schweregrad der Depression an, um zu entscheiden, welche Behandlung angezeigt ist. Je chronischer eine Depression ist, umso mehr braucht es eine Psychotherapie. Bei leichten Formen der Depression kann man gemeinsam mit den Betroffenen abwägen, welche Behandlungsform am besten geeignet ist.
Lässt sich eine Depression heilen oder bleibt das Risiko bestehen, dass diese irgendwann zurückkehrt?
Rund die Hälfte der Betroffenen hat einmal eine depressive Episode und danach nie wieder. Bei der anderen Hälfte tritt die Depression mindestens zweimal, bei man-chen gar regelmäßig in Erscheinung. Meist dauert sie ein paar Wochen oder Monate und klingt unter der Behandlung wieder ab. Frühzeitig behandelt hat die Depression eine bessere Prognose!
Wie sieht der Alltag mit einer Depression aus?
Die Symptome stellen eine große Belastung dar. Wenn man keine Energie hat, erfordert alles – jede Kleinigkeit – unglaublich viel Aufwand. Die Betroffenen sind in der Arbeit und im sozialen Leben ein-geschränkt und oftmals ziehen sie sich zurück und isolieren sich.
Sind Depressionen noch immer ein Tabuthema?
Da hat sich in den letzten Jahren viel getan und die Mehrheit der Betroffenen redet offen darüber. Dadurch hat sich auch das Hilfesuchverhalten verändert: Die Betroffenen suchen heute frühzeitiger Hilfe. Dennoch herrschen nach wie vor viel Unwissenheit und falsche Vorstellungen über Depressionen. Aus diesem Grund braucht es mehr Informationen und Aufklärung über psychische Erkrankungen, auch für Angehörige!